Diese Fiestas, wie hier in Mutxamel am letzten Dienstag, gibt es vor allem hier in der Region Valencia; aufwendige Festumzüge, zum Teil mit nachgespielten Seeschlachten, die an die Reconquista erinnern sollen (siehe Plakat in Xixona). Also ein eher fragwürdiger Festanlass. Dennoch sind die Umzüge prächtig, und die zu schlagenden und vertreibenden Mauren sind viel glamuröser und prächtiger anzusehen als die Christen mit ihren grimmigen Kreuzfahrer- und Inquisitions-Outfits.
Zu diesen "historischen" Figuren kommen noch anmutige Seejungfrauen und Meeresgetier, sehr grimmige Piraten und an Felsen geschmiedete Gefangene. Hier darf dann alles mit, das einigermaßen ins Thema passt.
Wirklich beeindruckt haben uns die riesigen Blaskapellen, die jedes "Bild" begleitet haben, mit z.T. mehr als 100 Musikern, darunter die sehr bedeutenden Paukenzieher. Vielleicht sind sie immer am Ende des Zuges abgebogen und haben sich wieder hinten eingereiht, aber das glaube ich eigentlich nicht.
Es scheint so zu sein, dass die "Bilder" im Zug von Klübchen oder Vereinen vorbereitet und ausgestattet werden, die dann von Feria zu Feria ziehen und dort an den Festumzügen teilnehmen. Im Oktober hier in Campello soll es dann einen richtigen maurischen Seeangriff geben, hoffentlich verpassen wir das nicht.
Diese Spektakel sollen sich hier vor allem seit den 70er Jahren so prächtig entwickelt haben. Sie kommen mir mehr als angestaubt in ihrem Thema vor, vielleicht kann man sich neue Überschriften ausdenken dafür. Die schönen Spanierinnen, ganz unkriegerisch, die Bäuerinnen in Tracht, die Seejungfrauen und Piraten sind ja schon da. Einfach ein Meerespektakel? Kreuzritter braucht kein Mensch, auch nicht verkleidete.
Liest sich ein bisschen wie die Beschreibung des Kölner Karneval. 😉
Ja, das denke ich auch. Nur hier scheinen hier die Spektakel über das ganze Jahr verteilt stattzufinden. Da lohnt sich der große Aufwand für die Ausstattung...