Wir sind am Anfang der Foliage Saison in Boston gelandet und damit im Süden, wo der Peak erst am Ende der Saison erreicht wird. Deswegen sind wir zwei Tage Richtung Norden gefahren, dem Peak entgegen. Wir haben uns für den Besuch des Baxter State Park entschieden, weil er erreichbar ist, viel Wald und Wasser hat und in einer schönen Gegend liegt.
Schon der Weg hat uns viele tolle Eindrücke geliefert. Den ersten – den toten Bären – haben wir ja schon in einem früherem Beitrag beschrieben https://sabbat1920.de/ueber-den-teich. Wir sind an Seen vorbei, die uns an Schweden erinnert haben, durch Berge und Gebirge und herrliche kleine Orte.


Erst nach unserer ersten Übernachtung und weiter im Norden wird die Landschaft etwas herbstlicher. Wir passieren die White Mountains und den Franconia Notch.






Das Frühstück in einer kleinen Bar in Berlin war ganz nett – naja, weil es eben Berlin war. Pancakes – wie üblich und lecker. Schwierig war allerdings die Bestellung des Kaffees dazu. Wir hätten gerne warme Milch zu unserem Kaffee gehabt. Aber die Wirtin bestand darauf, dass sie die nicht hätte. Bei ihr käme die Milch aus dem Kühlschrank. Vor dem ‚refill‘ wird der Kaffee selbstverständlich in der Mikrowelle noch einmal richtig heiß gemacht – klar, kein Problem.

Die Ankunft in Millinocket war dann gemischt. Wir konnten den Ort nicht so richtig einordnen. Zuerst kommt man durch einige Wohnstraßen mit Einfamilienhäusern. Wenn man dann auf die Hauptstraße abbiegt, sieht es so aus, als wäre der Ort schon zu Ende. Eine vierspurige Straße ohne nennenswerte Bebauung, dann Tankstellen, kleine Einkaufsmalls, auch Hotels dabei. Wir waren mit der Strategie unterwegs, uns vor Ort um ein Zimmer zu bemühen. Und das erste Angebot erschien uns noch nicht ideal, also weiter. Das zweite Hotel haben wir zuerst überhaupt nicht gefunden. Es lag nicht direkt an der Straße sondern in zweiter Reihe hinter einer Zeile mit Läden. Und als wir es dann sahen, trauten wir unseren Augen kaum. Ein grauer dreistöckiger Plattenbau mit einem unscheinbaren Eingang und keinen nennenswerten Fenstern in Richtung des ungepflasterten Parkplatzes. Jeder Bunker aus der Mitte des letzten Jahrhunderts hätte sich dagegen aussichtsreich für Designpreise bewerben können, so hässlich. Wir haben uns trotzdem hineingetraut und standen in einer Halle, die über die ganze Gebäudehöhe reichte. Es sollte großzügig wirken. Ein paar Spielgeräte, Billard und Daddelautomaten…und ein Pool. Einige Fenster, anscheinend von Hotelzimmern, gingen zur Halle. An der Seite die Rezeption, wo wir allen Mut zusammengenommen und nach einem Zimmer gefragt haben. Ja, sie hatten welche, auch billiger als in dem anderen Hotel. Auch eines, mit einem Kingsize Bett und größer als die anderen, mit einem Fenster nach außen (und nicht in die Halle). Aber auch teurer. Als der Wirt bemerkte, dass wir unschlüssig waren, hat er uns das große, schöne Zimmer für den Preis des Kleineren angeboten. Wir hatten Glück, dass wir es mit dem (indisch-stämmigen) Hotelier zu tun hatten. Dann haben wir das Zimmer also genommen und es war ganz ok. Das Frühstück – im Preis inbegriffen – auch. Mit Waffeln zum Selberbacken…hhhmmmm.
Am Dienstag ging es dann zu einem kleinen Ausflug in den Baxter State Park. Zwanzig Minuten Fahrt bis zum Gate. 17 $ Eintritt pro Person und bitte genaue Angabe, wo wir denn hinfahren. Man fährt mit dem Auto in den Park und entscheidet sich dann drinnen für die eine oder andere kleine Wanderung. Und die Ranger wollen offensichtlich wissen, wo sie denn suchen müssen, wenn man verloren geht. Jedes Auto wird registriert, bei Ein- und bei Ausfahrt.
Wir haben einen trüben Tag erwischt. Das hat den Vorteil, dass es ruhig ist. So ruhig, so meinte die Rangerin am Eingang, dass es sogar die Chance gäbe, Elche zu sehen, von denen es im Park viele gibt, die aber sehr empfindlich und scheu sind. Naja, gesehen haben wir aber keine. Womit wir auch schon bei den Nachteilen des trüben Wetters wären. Es ist trübe, kühl und man sieht nicht viel. Unser erster kleiner Halt galt einem kleinen Pond – einem Teich. Der lag tatsächlich recht malerisch und umsäumt von Wald im Park. Der Fotograf, der dort lauterte (ganz leise und mit Kamera schussbereit auf einem Stativ), verbat sich, angesprochen zu werden. Es störte offensichtlich seine Meditation und die Ruhe, die ja nötig ist, wenn man die Chance haben will, einen Elch zu sehen (und zu fotografieren).


Später ging es dan auf einem längeren Pfad zu den Niagara Falls.






Eine weitere Schleife im Park haben wir uns dann gespart und haben uns stattdessen auf die Suche nach dem New England Outdoor Center gemacht. Das liegt in der Mitte zwischen Millinocket und dem Park am Lake Millinocket und hier soll es unter anderem ein Café geben, in dem wir uns etwas stärken wollen.

Das Essen im Café des New England Outdoor Center. Sehr Lecker das Gemüse mit den überbackenen Tacochips… …und auch die clam chowder Suppe

